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Wissenschaftsforum

„Demokratie, Krankheit und Gesundheit in Zeiten der Pandemie“
5. Ethik-Tagung der Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse
Alt Rehse, 1. / 2. September 2021

Das Thema der Tagung ist das Spannungsverhältnis zwischen Seuchen, Staat und Gesellschaft, aktuell also die Wirkungen der Corona-Pandemie auf unsere freiheitlich demokratische Grundordnung, die staatlichen Organe und die Zivilgesellschaft.
Die Corona-Krise ist auch insofern ein politisch und sozial hochrelevantes Ereignis, als sie öffentlich mehr über die Verordnungen und Einschränkungen – auch Versäumnisse – der Politik und Verwaltung, aber weniger als Unglück wahrgenommen wird. Sie wird häufig als eine Ungerechtigkeit, eine Störung des individuellen und gesellschaftlichen Lebens begriffen, die zu verhindern oder auf die angemessen zu reagieren, durchaus möglich (gewesen) wäre. Nun können Seuchen, das ist historisch vielfach begründet worden, tatsächlich als Indikatoren staatlicher Leistungsfähigkeit dienen. Es stellt sich aber die Frage, welches Handeln noch als angebracht (verhältnismäßig) gelten kann, welche Spannungsfelder sich eröffnen. Gesellschaften mit unterschiedlichen politischen Systemen und anderen Gemeinschaftskulturen beantworten diese Fragen durchaus unterschiedlich.
Indem in den modernen liberalen Demokratien der Körper des Individuums zunehmend in den Vordergrund getreten ist, bildete sich der Anspruch einer staatsbedürftigen Zivilgesellschaft heraus, vor Katastrophen geschützt zu werden oder ggf. Hilfe zu erhalten. Die staatlich vorangetriebene Seuchenbekämpfung hat vor diesem Hintergrund auch als Gradmesser für die Tüchtigkeit (und Überlegenheit) des politischen Systems zu gelten. Anderseits ist es aber gerade auch der Kampf gegen Ansteckung, der – als Kehrseite der Medaille – die Urszene einer Disziplinargesellschaft markiert, in der Menschen separiert, beobachtet und kontrolliert und ggf. Grundrechte eingeschränkt werden.
Gewissheiten über die Lage und notwendige Maßnahmen stehen dabei leider häufig in keinem günstigen Verhältnis zum tatsächlichen Wissen über die Seuche und die Bedingungen und Probleme ihrer Bekämpfung. Rechtfertigt aber ein diffuses Geschehen diffuse Eingriffe? Wie steht es um die Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen in Bezug auf an sich unveräußerliche Grundrechte, ökonomische, soziale, kulturelle Werte?
Die Pandemie hat Einfluss auf alle Lebensbereiche. Sie äußert sich, so die eine Wahrnehmungsrichtung, in einer gesellschaftlichen Entsolidarisierung, in rechtlichen Einschränkungen, im Erstarken der Exklusion über die Inklusion, in der Wiederkehr von Grenzregimen und Betonung des Nationalstaatlichen, nicht zuletzt auch in einer Ressourcen-Diskussion bis hin zur Frage medizinischer Preisgabe des Lebens (Triage). Sie bringt aber anderseits immer wieder auch konkretes Engagement für Würde, Leben, Solidarität, Recht und Gerechtigkeit hervor.
Die Tagung beschäftigt sich vor diesem Hintergrund nicht nur mit den Auswirkungen der Pandemie auf die freiheitlich-pluralistische Gesellschaft. Gefragt werden soll vielmehr auch nach dem Einfluss der Zivilkultur, des freiheitlichen Diskurses und demokratischer Institutionen auf die Pandemie und deren Verlauf.

Veranstalter:
Lern- und GeDenkOrt Alt Rehse  -  Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e.V.
Dr. M. Richter-Reichhelm (Vorsitz); Dr. R. Stommer (Projektleitung)
(https://www.ebb-alt-rehse.de)

Konzeption:
Wissenschaftlicher Beirat EBB Alt Rehse
Dr. M. Wunder, Hamburg (Vorsitz); Dr. A. Ley, Oranienburg (stellv. Vorsitz); Prof. Dr. F. Bajohr, München; Prof. Dr. T. Beddies, Berlin; Prof. Dr. E. Kumbier, Rostock; Dr. T. Lutz, Berlin; Prof. Dr. S. Michl, Berlin; Prof. Dr. C. Müller-Busch, Berlin; Prof. Dr. J. Nicklas-Faust, Berlin

Teilnehmer: vor Ort max. 30 Personen, per Live Stream übertragen
Veranstaltungsort: Hotel Park am See, Alt Rehse
(https://www.park-am-see.de )

Online-Tagung:
Die Tagung findet als Hybrid-Veranstaltung statt.
Die Tagung wird über eine zentrale Online-Plattform übertragen. Die Zugangsdaten werden rechtzeitig an die angemeldeten Teilnehmenden per eMail versandt.
Vor Ort in Alt Rehse können nur die Referent*innen und eine kleine Anzahl von Teilnehmenden / Gästen nach Anmeldung persönlich an der Tagung teilnehmen. Eine Diskussion mit den Referent*innen ist interaktiv möglich.

Anmeldung:
Anmeldeschluss:  23. August 2021
Zertifizierung:
Eine Zertifizierung wird bei der Ärztekammer M-V beantragt.

Tagungsgebühr:
Für Teilnehmer*innen vor Ort wird eine Tagungsgebühr von 75,00 EUR erhoben. Kosten für die Übernachtung müssen selbst getragen werden. Es steht ein vergünstigtes Zimmerkontingent am Veranstaltungsort zur Verfügung (Buchung erfolgt über den Veranstalter).
Die Teilnahme am Webstream ist kostenlos, es ist eine vorherige Anmeldung notwendig.
Für die Abwicklung der Zertifizierung fallen 20,00 EUR pro Teilnehmer*in an.

Kontakt und Anmeldung:
EBB Alt Rehse - Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse
17217 Alt Rehse
Post:    Postfach 110105 - 17041 Neubrandenburg
Tel:      03962 - 22 11 23
Fax:     03222 - 688 51 44
Mail:   info@ebb-alt-rehse.de
Web:   http://www.ebb-alt-rehse.de

Die Veranstaltung wird gefördert durch:
Ärztekammer Berlin — Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien BKM — Landeszentrale für politische Bildung M-V — Friedrich-Ebert-Stiftung MV — Ehrenamtsstiftung MV

 

„Demokratie, Krankheit und Gesundheit in Zeiten der Pandemie“
5. Ethik-Tagung der Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse
Alt Rehse, 1. / 2. September 2021
Schirmherrschaft: Ministerpräsidentin Manuela Schwesig

Programm (Flyer, PDF)

1. 9. 2021: Block 1 – 15.00 – 18.30 Uhr

15.00 – 15.05    Begrüßung
                               Dr. Manfred Richter-Reichhelm,                                Vorstandsvorsitzender EBB Alt Rehse

15.05 – 15.15    Grußworte
                               Ministerpräsidentin Manuela Schwesig

15.15 – 15.30     Einleitung zum Thema
                               Dr. Michael Wunder, Hamburg, Vorsitzender Wiss.                                Beirat EBB

                               Moderaton der Tagung: Jörn Straehler-Pohl, Hamburg

                               Vortrag 1
15.30 – 16.20    Geschichte der Pandemiebekämpfung und des Impfens
                               Referent: Prof. Dr. Malte Thießen, Münster

16.20 – 16.50     Kaffee-Pause

                               Vortrag 2
16.50 – 17.40    Sozialmedizinische Fragen zu Demokratie und Freiheit in                                Zeiten von Corona
                               Referent: Prof. Dr. Stefan N. Willich, Berlin

                               Vortrag 3
17.40 – 18.30    Ethische Reflexionen zur Corona-Pandemie
                               Referentin: Prof. Dr. Susanne Michl, Berlin

 

2. 9. 2021: Block 2 — 10.00 – 13.00 Uhr

10.00 – 10.15     Begrüßung zum 2. Tag - Zusammenfassung des 1. Tages
                               Prof. Dr. Thomas Beddies, Berlin

                               Vortrag 4
10.15 – 11.05    Das Verhältnis von Politik und Wissenschaft
                               Referent: Prof. Dr. Lothar Wieler, Berlin

                               Vortrag 5
11.05 – 11.55     Zum Umgang mit den psychischen Folgen der Pandemie
                               Referentin: Prof. Dr. Barbara Schneider, Köln

11.55 -  12.05     Pause

                               Plenum 6
12.05 – 12.50     Lernen aus der Pandemie ?
                               Moderierte Diskussion der Referent*innen und                                Beiratsmitglieder.
                               Moderation: Dr. Michael Wunder, Hamburg; Jörn                                Straehler-Pohl, Hamburg

12.50 – 13.00     Schlusswort
                               Dr. Rainer Stommer, Projektleiter EBB Alt Rehse