| Wissenschaftsforum | DIE VISION VOM GESUNDEN MENSCHENZum Diskurs über Prädiktion und Gentherapie
 Tagung in Alt Rehse, 9. - 10. Juni 2017 EBB Alt RehseErinnerungs-, Bildungs- und  Begegnungsstätte Alt Rehse
 
 Alle zwei Jahre wird eine Tagung zum Thema „Ethik in der  Medizin und im Gesundheitswesen“ durchgeführt, die relevante aktuelle  Fragestellungen und Probleme der Biomedizin und Bioethik vor dem Hintergrund  der Geschichte zum Thema hat.
 Die Tagungen werden von der 2001 gegründeten Erinnerungs-,  Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse (EBB Alt Rehse) veranstaltet und vom  Wissenschaftlichen Beirat der EBB Alt Rehse unter der Leitung von Prof. Dr.  Gerhard Baader, Berlin und Dr. Michael Wunder, Hamburg konzeptionell  vorbereitet.
 Vierte Ethik-Tagung  in Alt Rehse zum Thema „Die Vision vom gesunden Menschen – Zum Diskurs über  Prädiktion und Gentherapie“ am 9./10. Juni 2017
 
 Ziel der vierten Tagung in der Reihe „Alt Rehser  Wissenschaftsforum“ war im Juni 2017 die Information und  Diskussion, wie die neuen Entwicklungen in Prädiktion und Gentherapie bewertet  werden können und wie mit ihnen vor dem Hintergrund geschichtlicher Kenntnisse  und Verantwortung umgegangen werden sollte.
 
 Die Möglichkeiten der Gendiagnostik und der Gentherapie  werden unser Verständnis von Gesundheit und Krankheit, unseren Umgang damit und  letztlich das Verständnis, was der Mensch ist, entscheidend verändern.
 
 Die genetische Diagnostik eröffnet die Möglichkeit der  individuell maßgeschneiderten und damit wirksameren medikamentösen Behandlung  des einzelnen Patienten, meist als personalisierte Medizin bezeichnet. Dabei  steht allerdings nicht der Mensch als selbstbestimmungsfähige Person, sondern  der einzelne Patient mit seinen Biomarkern im Mittelpunkt. Psychomarker und  Soziomarker werden vernachlässigt und das Verständnis von Gesundheit und  Krankheit droht wieder „biologisiert“ zu werden.
 
 Dies geschieht auch bei der Prädiktion, die entweder  genetische Dispositionen identifiziert, die später im Leben des betreffenden  Menschen zu Erkrankungen führen können, oder Anlageträgerschaften, die sich  erst bei Nachkommen auswirken können. In der sich international entwickelnden  Disziplin der „Public Health Genetics“ werden Konsequenzen wie  individuelle Verhaltensänderungen und  Eigenverantwortlichkeit, aber auch die sogenannte Reproduktionsverantwortung  diskutiert. Droht eine Moralisierung des Gesundheitsbegriffs? Geht es um  Selbstbestimmung oder um Pflichten zur gesundheitlichen Optimierung?
 
 Treiber der Diskussion sind die enormen technischen  Fortschritte auf dem Gebiet der Eingriffe in das menschliche Genom, das sog.  Genome Editing durch Techniken wie CRISPR/Cas. Damit scheinen gezielte  Eingriffe zur Heilung von Krankheiten, aber auch Eingriffe in die Keimbahn  möglich zu werden. Dabei werden Keimbahneingriffe zur Verhinderung von  Erbkrankheiten, aber auch solche zur Optimierung des Menschen diskutiert. Alte,  überwunden geglaubte eugenische Gedankenmuster werden wieder aktuell.
 
 Die Präsentationen folgender Vorträge stehen hier zum  Herunterladen bereit:
 
 Dr. Tobias Eichinger, Zürich:
 Selbstbestimmung und Verantwortung im Zeitalter von Genome Editing und  Gesundheitsoptimierung
 
 Prof. Dr. Boris Fehse, Hamburg:
 Gentherapeutische Strategien – Heilung oder Manipulation?
 
 Prof. Dr. Reinhard Merkel, Hamburg:
 Eingriffe in das Genom – eine rechtsethische Betrachtung
 
 Dr. Michael Wunder, Hamburg:
 Ist der Mensch verbesserungswürdig? – Zum Streit über die Zukunft des Menschen
    Der Seminar-, Tagungs- und Konferenzbetrieb wird durch erfahrene Gastronomen aus der Umgebung begleitet. 
 
  Das Alt Rehser Wissenschaftsforum – überregional etablierter Tagungsort zu Fragen der Medizinethik und NS-Medizingeschichte.
                         Kontakt:EBB  Alt Rehse
 Erinnerungs-,  Bildungs- und Begegnungsstätte
 Alt Rehse
 Am  Gutshof 34
 17217  Penzlin – OT Alt Rehse
                                    Tel.:     03962 - 22 11 23Fax:     03222 - 688 51 44
 Mail:   info@ebb-alt-rehse.de
 Tagungsprogramm 
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