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Bildungsangebote

Das Jahr 2020 brachte viele Änderungen, so auch für unseren Lern- und GeDenkOrt.

Neue Projekte

Zu Beginn des Jahres starteten wir ein dreijähriges Projekt zur Bildungsarbeit und Vernetzung mit Hochschulen. Das Projekt „Entwicklung von Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und Trägern im Gesundheitswesen“ wird durch das Programm „Jugend erinnert“ der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert. Und seit Februar 2020 arbeiteten wir an der Erschließung neuer Zielgruppen und der Entwicklung neuer Veranstaltungsformate im Bereich Tourismus. Das Projekt wird aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung und dem Europäischen Sozialfond gefördert und läuft zunächst bis Anfang 2021.



Tagungen und Sonderausstellungen

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie führten allerdings dazu, dass wir unsere Planungen mehrfach anpassen mussten. Die internationale Tagung „Medicine after the Holocaust“, die wir gemeinsam mit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, der Charité und der Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ für September organisiert hatten, musste leider kurzfristig abgesagt werden. Auch die Eröffnung der Ausstellung „In Between? Image and Memory“, organisiert in Kooperation mit dem Pommerschen Landesmuseum, konnte in der Kulturkirche Stralsund im Juli nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Ab Juli zeigten wir die Wanderausstellung „Flaschenpost aus dem KZ“, die im Rahmen eines deutsch-polnischen Jugendprojekts entstand. Die Ausstellung, konzipiert vom Bildungsprojekt zeitlupe, umfasst neun Roll Ups, die von einer spektakulären Ausgrabung von Dokumenten berichten.


Foto: EBB Alt Rehse


Holocaust-Gedenktag

Zur Gedenkveranstaltung am 27. Januar versammelten sich im Neubrandenburger Stadtarchiv weit über 120 Besucher*innen, um der Lesung von Reinhard Simon und dem Bericht Christoph von Kaufmanns, Angehöriger eines NS-„Euthanasie“-Opfers, zu folgen. Auch unsere (Teil‑)Ausstellung fand große Beachtung.


Foto: EBB Alt Rehse


Dauerausstellung und Führungen

Seit September kooperieren wir im Rahmen des ESF-Projekts "Touristische Vernetzung" mit dem Neubrandenburger Fahrradhaus Wendt. So bieten wir für alle Radtouristen einen Servicepunkt bei uns an. Im Rahmen der NDR-Dreharbeiten zu einer Nordstory-Dokumentation “Alt Rehse. Ein Dorf zwischen gestern und morgen” fand im Juli eine öffentliche Führung statt. Zahlreiche  geplante Maßnahmen mussten coronabedingt ausfallen. Von den Einschränkungen betroffen waren für August u.a. geplante Seminare mit dem Sanitätsunterstützungszentrum Neubrandenburg und der Hebammenschule Hamburg.

Foto: EBB Alt Rehse

 

Antirassistisches (Schul-)Projekt „So fern und doch so nah“

Zusammen mit dem Behindertenverband Neubrandenburg e.V. und dem Regionalzentrum für demokratische Kultur Mecklenburgische Seenplatte konzipierten wir für Neubrandenburger Schulen und Bildungsprojekte zweitägige demokratiebildende, antirassistische Workshops. Im Herbst konnten drei Projekttage bei uns in Alt Rehse durchgeführt werden, mit Multiplikator*innen aus Neubrandenburg und Bundesfreiwilligendienstleistenden. Leider mussten vier geplante Termine coronabedingt abgesagt werden.


Foto: EBB Alt Rehse


Projekte mit der Hochschule Neubrandenburg

Im Rahmen unseres Jugend erinnert-Projektes konnte die Zusammenarbeit mit der Hochschule Neubrandenburg intensiviert werden. In Kooperation mit der Hochschule Neubrandenburg und HiRegion wurde ein Fotoprojekt realisiert, bei dem Vorher-Nachher-Motive der baulichen Relikte der „Führerschule“ und des Mustergutes Alt Rehse durch einen professionellen Fotografen zusammengestellt wurden. Die Projektergebnisse werden in der Bildungsarbeit eingesetzt.


Foto: EBB Alt Rehse

Am 22. September führten wir mit dem Fachbereich Gesundheit, Pflege, Management einen interaktiven Workshop zur Geschichte der „Führerschule“ durch. Dabei konnte auch erstmals unsere neue digitale App zur Erkundung des Ortes Alt Rehse erprobt werden.


Foto: EBB Alt Rehse

Am 6. Oktober fand die Veranstaltung „Vorlesung an besonderen Orten“, die von der Hochschule Neubrandburg organisiert wird, in der EBB Alt Rehse statt. Wir unterstützten die inhaltliche und organisatorische Durchführung der Veranstaltung, bei der Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops einen Vortrag zum Thema „Pflege im Dritten Reich“ hielt und eine vom Nordkurier moderierte Podiumsdiskussion präsentiert wurden. An der Hybridveranstaltung, die online gestreamt wurde, nahmen rund 35 Gäste in Präsenz teil. Der Vortrag zum Thema “Pflege im Dritten Reich. Ethische Fragen gestern und heute” steht online: https://www.youtube.com/watch?v=Lr_zWRTb6C4 


Foto: EBB Alt Rehse


Kooperationen mit Universitäten

Im Frühjahr bzw. Sommer 2020 haben mit der Charité Universitätsmedizin Berlin (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin), mit der Universität Rostock (Arbeitsbereich Geschichte der Medizin) und der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (Professur für Sozialmedizin und Epidemiologie) persönliche Treffen stattgefunden, bei denen gemeinsame Bildungsveranstaltungen geplant wurden. Darüber hinaus hat sich der bestehende Kontakt zur Hebammenschule Hamburg gefestigt, auch hier sind Seminare in Planung.

Neue Verbindungen bestehen seit Herbst 2020 zur Universität Greifswald (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin), zur Universität Halle/Saale (Institut Geschichte und Ethik der Medizin) und zur Katholischen Hochschule Köln (FB Gesundheitswesen). Im zweiten Projektjahr werden mit diesen Partnern persönliche Treffen stattfinden, um mit der Zielgruppe Studierende der Medizin/Gesundheit Exkursionen nach Alt Rehse durchzuführen. Aufgrund eines Personalwechsels an der Hochschule Neubrandenburg konnte eine vielversprechende Kooperation mit der Universität Kiel (Professur für Didaktik der Pflege und Gesundheitsberufe) aufgebaut werden.


Neue Workshop-Formate

Die Gestaltung von innovativen, adressatenorientierten Workshop-Formaten konnte weitgehend abgeschlossen werden. Anfang des Jahres begannen die Recherchen zu Text-, Bild- und Audioquellen im Bereich historisch-politischer Bildung. Seit Beginn der Planungen stehen wir in engem Austausch mit einer freiberuflichen Grafikdesignerin, die sowohl im Bereich „Interaktiver Zeitstrahl“ als auch einer digitalen App teilweise die gestalterische Umsetzung übernommen hat.

Mit dem Workshop-Projekt „Interaktiver Zeitstrahl“ wurden insgesamt 17 Bildmotive zur Geschichte der „Führerschule“ und der NS-Medizin zusammengestellt, die durch kurze Texte in deutscher und englischer Sprache kontextualisiert werden. In Zusammenarbeit mit der Grafikdesignerin entwarfen wir dreidimensionale Würfel, die sich in der Gruppenarbeit zu einem chronologischen Zeitstrahl zusammenfügen lassen. Wir ließen zahlreiche kleinere Würfel-Sets (im Format 10x10x10) produzieren. Im weiteren Projekt werden wir Würfel im Format 30x30x30, die durch eine externe Firma professionell gedruckt werden, ergänzen.


Foto: EBB Alt Rehse


Foto: EBB Alt Rehse

Zudem wurde mit der App „Actionbound“, mit der sich interaktive Guides erstellen lassen, ein digitaler Rundgang zur Geschichte der „Führerschule der deutschen Ärzteschaft“ durch das Dorf Alt Rehse konzipiert, der in zwei Schwierigkeitsstufen (Jugendliche/Studierende) angeboten wird. An insgesamt zwölf Stationen erfahren die Teilnehmenden, die dafür von der Gedenkstätte Tablet-Geräte erhalten, welche Rolle die Einrichtung bei der weltanschaulichen Schulung von Ärzten spielte. Dazu werden zahlreiche Quellen, u.a. Fotografien, Postkarten und Audiodateien abgebildet und abgespielt sowie mehrere Quizfragen gestellt, die eine interaktive, selbsttätige Auseinandersetzung mit der (Nach‑)Geschichte zulassen.

Für die mehrtägige Projektarbeit mit Auszubildenden und Studierenden wurden ferner mehrere Vertiefungsmodule für die interaktive Gruppenarbeit konzipiert, u.a. zu den Themen Ideologische Schulung in der „Führerschule“, NS-Täter in Alt Rehse und Patientenakten zur NS-Euthanasie. Dieses Angebot wurde in einem Pilotprojekt mit der Hochschule Neubrandenburg gut angenommen.


Runder Tisch

Der Runde Tisch der AG Gedenkstätten in Mecklenburg-Vorpommern traf sich am 19. Oktober in der ehemaligen Landesirrenanstalt Domjüch in Neustrelitz. Christel Lau und Reinhard Simon präsentierten die Vereinsaktivitäten, das Gelände, die Ausstellungen und das Buch "Domjücher Schicksale" zu Patienten in der Heil- und Pflegeanstalt Domjüch in der NS-Zeit.


Foto: EBB Alt Rehse